Halli Hallo nach Deutschland!

7 02 2014

Hier kommt der wahrscheinlich schon lang ersehnte Reisebericht von Western Australia.

Am Samstag, den 19. Oktober 2013, war es endlich soweit. 7:30Uhr ging unser Flieger in unseren lang ersehnten Urlaub. Durch die Differenz zwischen Flugzeit und Zeitverschiebung landeten wir gegen 8:30Uhr in der angeblich sonnenreichsten Stadt Australiens: Perth. Wie war das nochmal? Sonnenreichste Stadt? Gut, bei uns hat es den ganzen Tag fast ununterbrochen geregnet… :/
Dennoch haben wir das Wetter nicht gescheut und haben die Stadt mit übergroßem Regenschirm erkundet. Der Höhepunkt des Tages war aber unser Restaurant am Abend. Joost Bakker (ursprünglich aus der Niederlande) ist in Australien bekannt als ein Verfechter von nachhaltigen und umweltfreundlichen Designs und Lebensweise, unter anderem Wiederverwendung von „Müll“ (Schraubgläser als Drinkgläser, Tonuntersetzter für Pflanzen mit eine Lasur verpassen und als Teller verwenden etc.) Er hat an einigen Projekten in ganz Australien mitgewirkt. Unter anderem besitzt er ein Restaurant in Perth, das „Greenhouse Perth“. Dort sind wir dann auch hin gegangen. Im Restaurant findet so viele kreative Ideen, Dinge wieder zu verwenden. Es wird auch sehr darauf geachtet keinen Müll zu produzieren. Das Gebäude selbst ist aus Strohballen gebaut und die Fassade besteht aus hundrte von Tontöpfen die in ein Bewehrungsstahlgeflecht eingehängt sind und in denen Kräuter wachsen. Und wie es der Zufall so will, stand Joost persönlich vor uns als wie die Eingangstür öffneten 🙂
Es war ein super schöner Abend in einer netten Atmosphäre und super leckerem Essen (Käseplatte und Känguru Filet mit Kohlrabi).

Kings Garden, PERTH

Am nächsten Morgen schien die Sonne am strahlend blauem Himmel. So ging es erst einmal zum Frühstück in ein nahe gelegenes Restaurant bevor wir bis zum frühen Nachmittag unsere Zeit im wunderschönen botanischen Garten verbracht haben. Übrigens sollte man erwähnen, dass wir mit unserem Hotel mehr als zufrieden waren. „Four Points by Sheraton“ hat neben schönen Hotelzimmern einen super netten Service.
Gegen 13:30Uhr waren sie endlich da – die Kohos aus Germany! 😉
Die Freude war riesig! Und von Müdigkeit war keine Spur. So wurde eingecheckt, sich frisch gemacht und auf ging’s zurück in den botanischen Garten für einen Spaziergang. Und gab‘s traditionelles Chicken Parma (Hähnchen Schnitzel mit Schinken, Tomatensoße Napoli und Käse überbacken) in einem Pub.
Übrigens hat seit diesem Tag für die gesamten 2.5 Wochen nur noch die Sonne geschienen 😉

Am Montag ging’s endlich los! Nach einem guten Frühstück in einem Café, was uns die nette Rezeptionistin empfohlen hatte, fuhren wir mit dem Taxi zur Britz Abholstelle. Nach einer Einführung haben wir Mutti und Sophie mit dem Gepäck vom Hotel abgeholt, von welchem es dann zum Hafen nach Fremantle ging. Nach einer Kanonenschuss, der zufällig abgefeuert wurde als wir an den Hafenmauern entlang gingen, haben wir uns in der „Little Creatures“ Brauerei mit Blick auf den idylischen Fischerhafen Miesmuscheln, Cider und natürlich das Little Creatures Bier schmecken lassen. Am Nachmittag fuhren wir dann Richtung Norden, raus aus Perth. Nachdem wir endlich einen Supermarkt gefunden haben, erreichten wir unseren Rastplatz „Moore River Bridge“.

our motorhome

Am nächsten Morgen ging es weiter zu den Pinnacles. Ok, erst mal ging gar nichts. Wir steckten nämlich mit unserem Wohnmobil tief im Sand fest. Das hatte schon gut angefangen, dachten wir 🙂
Nachdem wir nach mehreren Versuchen das Wohnmobil frei geschaufelt und 6 Leute hinten geschoben hatten, waren wir back on the road!
Unser erster Stopp waren die Pinnacles. Das sind Gesteinsformationen, die wie große Nadelspitzen aus der Erde ragen. Neben tausend nerviger Fliegen sind hier auch Sträuße zwischen den Gesteinen umher gehuscht.

The Pinnacles
Der nächste Stopp war unser erster Strandstopp und schon hier ließ sich erahnen, welche traumhaften Strände uns erwarten werden. Weiter ging es dann noch in den Lesueur National Park. Hier wachsen tausende Wildblumen, die natürlich während der Blütezeit im Frühling den Park in bunte Felder taucht. Leider waren wir am Frühlingsende/Sommeranfang dort und konnten von der Farbenpracht nicht mehr ganz so viel sehen. Aber dafür konnten wir eine Känguru-Familie beim Herumspringen beobachten. Die Nacht haben wir an einem See, dem „Lake Indoon“ verbracht.

Am Mittwoch kamen nach einem Stopp in Geraldton wir an einem pinken See, der Pink Hutt Lagoon vorbei. Ja… Der war wirklich total pink gefärbt! Der See ist durch Meeresalgenart so verfärbt. Erklärung unseres Reiseführers: “Durch das Beta Karotin, welches die Algen während ihrer Blütezeit freisetzen, färben sich die Salzkristalle im Wasser.“
Übernachtet haben wir diesen Abend an der Steilküste des Kalbarri National Parks auf der „Wagoe Chalets & Camping Area“. Die Küste ist von gewaltigen und schroffen Klippen geprägt (ähnlich wie an der Great Ocean Road nicht weit entfernt von Melbourne).

sunset on the campsite
Am nächsten Tag sind wir weiter in den Kalbarri National Park hineingefahren, wo tiefe rot-weiß gestreifte Sandsteinschluchten in denen sich Flüsse ihren Weg suchen auf uns warteten. Eigentlich wollten wir gern zum Natures Window, ein Felsfenster, fahren. Jedoch mussten wir nach über 30 Minuten und 15km roter Sandpiste den Rückzug einleiten. Das war zuviel für unsere „Lizzy“, wie wir unser Wohnmobil liebevoll getauft haben. Dafür waren die zwei anderen Aussichtspunkte (Hawks Head und Ross Graham Lookout) Entschädigung genug. Die Schluchten sind atemberaubend.
Kalbarri NP
Nach dem Besuch im Nationalpark haben wir noch einmal eine gute Strecke hingelegt und konnten abends schon kurz vor der Shark Bay am Hamelin Pool auf dem gut gepflegten Campingplatz „Hamelin Station Stay“ übernachten. Ok, am Rande sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass wir auf der Strecke ganz schön geschwitzt haben. Und das nicht nur wegen der Temperatur. Uns ging nämlich fast das Benzin aus. Als wir dann endlich doch noch die Tankstelle erreicht hatten, haben wir 73 Liter getankt. 75 Liter gehen in den Tank. Bei einem Spritverbrauch um die 17,5 Liter wären wir also nicht mehr allzu weit gekommen… 😉
Jedenfalls hatten wir von da an umso  mehr auf die großen Distanzen geachtet und darauf geachtet, dass unser Benzin ausreicht…

Freitags hieß es die Shark Bay zu erkunden. Ja, die Bucht heißt wirklich Shark Bay, zu gut deutsch „Hai Bucht“. Allerdings halten sich hier nicht nur Haie, sondern auch jede Menge Delfine auf. Die Bucht hat glasklares Wasser und einfach traumhaft schöne Strände. Der erste Stop war Shell Beach – ein Strand, der aus bis zu 4m aufgeschütteten kleinsten Muschelschalen bestand. Einfach unglaublich, hier gab es nur Muscheln – kein Sand.

Shell Beach
Shark Bay
Monkey Mia, ein Örtchen (eigentlich nur ein Campingplatz am Ende der Bucht) ist bekannt dafür, dass hier regelmäßig (also täglich) wilde Delfine freiwillig zum Frühstück an den Strand kommen und sich von Tierschützern und ausgewählten Touristen füttern lassen. So haben wir uns entschieden die Nacht in Monkey Mia zu verbringen, um früh morgens Delfine zu sehen.
Den Abend haben wir nach Erfrischung im Meer und einem schönen Abendessen im Restaurant ausklingen lassen. Willi hatte sogar aus Überraschung eine Flasche Sekt organisiert weil es ein kleines Jubiläum zu feiern gab – DREI JAHRE in Australien – oh wie die Zeit vergeht.

Früh morgens hieß es früh aufstehen und noch vor dem Frühstück zum Strand. Beatrice hatte Sarah im vorhinein den Tipp gegeben, auffällige Kleidung zu tragen um eine höhere Chance zu haben um für die Delfinfütterung ausgewählt zu werden. Diesen Ratschlag haben Sophie und Sarah berücksichtigt und wirklich die beiden Schwestern durften dann einer Delfin-Mama den letzten Fisch füttern.

Monkey Mia

Nach diesem Höhepunkt ging es nach dem Frühstück wieder „back on the road again“. An diesem Tag ging es dann bei wieder herrlichem Wetter bis nach Carnavon, vorbei an Bananenplantagen bis zu den Blowholes (starke Wellen drücken das Meerwasser durch Felsspalten /-löcher und sprühen es dann als bis zu 5m hohe Fontänen oben heraus. Nach einer ca. 8km langen Schotterpiste haben wir von dort aus unseren Campingplatz „Quobba Station“ erreicht. Wo wir einen wunderschönen Sonnenuntergang am Strand (sowie hunderte kleine „Funkelspinnen“ im Sand der Dünen) beobachten konnten.

Am Sonntag ging es dann zur Coral Bay, das südliche Ende des Ningaloo Reef. Auf dem Weg dorthin überschritten wir den südlichen Wendekreis / Wendekreis des Steinbocks. Man merkte nun auch, dass die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit stiegen und stiegen.

on the road again

In Coral Bay angekommen suchten wir uns einen netten Campingplatz und dann ging es auch gleich schon mit dem Schnorchelset bepackt zum Strand (1 Minute Laufweg). Es war wie im Paradies! Schneeweißer Sandstrand der superflach zum kristallklaren Wasser abfiel. Und dann brauchte man nur noch ein paar Meter schwimmen und schon war man mittendrin im Korallenriff. Kleine und größere Korallen breiteten sich unter uns aus. Kleine, große und so bunte Fische tummelten sich hier überall. Wir ließen uns einfach an der Wasseroberfläche über das Schauspiel treiben. Unsere Schnorchelsets (incl. „Günther“) mitzubringen hatte sich natürlich schon jetzt definitiv gelohnt. Traumhaft! Wahrscheinlich hatten wir alle ein neues Hobby gefunden.
Und weil es so paradiesisch war, blieben wir einfach noch eine weitere Nacht an einem der schönsten Fleckchen der Erde.

Dienstag Morgen ging es dann teilweise mit starkem Sonnenbrand im Gepäck weiter zum „Cape Range National Park“, wo sich entlang der Küste das berühmte und küstennaheste Korallenriff – das Ningaloo Reef ausbreitet.
Dort angekommen, hieß es beim Park Ranger anmelden und einen Spot für die Nacht heraussuchen. Auf diesem Weg erfuhren wir auch, dass der bekannteste Strand und schönste Schnorchelplatz an diesem Tag gesperrt sei. Nach Willi’s hartnäckigem Nachfragen erfuhren wir, dass eine Frau am Vortag von einem Hai leicht angegriffen und verletzt wurde. Die Rangerin beruhigte uns aber und meinte, dass es hier höchst selten vorkommt, aber dennoch der Strandabschnitt untersucht wird, aber dann am nächsten Tag wieder geöffnet werden sollte.

Cape Range NP

Ok… mit einem etwas mulmigen Gefühl ging es zum ersten Strand. Und wieder konnte man sich beim Schnorcheln nicht satt sehen. Aufgrund der brütenden Hitze und der fehlenden Schattenplätze blieben wir hier aber nur kurz und machten uns stattdessen auf zum „Tulki Beach“, wo wir inmitten von grasenden Wallabys und Kängurus unsere Nacht verbrachten. Anders als in den übrigen Nächten verbrachten wir beide diese Nacht auch nicht mit im Wohnmobil sondern in unserem kleinen Iglu-Zelt. Es sollte einer unser schönsten Campingplätze unseres gesamten Trips werden. So schliefen wir nach nächtlichem Besuch vereinzelter Kängurus am Zelteingang ein und wachten zu einem wunderschönen Sonnenaufgang wieder auf.

Am nächsten Morgen fuhren wir bis ans Ende des Nationalparks, wo sich ein Fluss (Yardie Creek) zwischen steilen roten Felswänden hindurch drängt um dann ins Meer zu fließen. Eine atemberaubende Szenerie, die wir während einer kleinen Wanderung erleben durften. Auf dem Weg zurück stoppten wir an der Turquoise Bay, welche nun heute wieder geöffnet hatte. Und uns wurde nicht zu viel versprochen. Die Unterwasserwelt ist hier einfach unglaublich atemberaubend und so leicht zugänglich. Der absolute Hammer.

Ningaloo Reef

Man steigt am südlichen Ende des Strandes ins Wasser, schwimmt etwa 10-20m aufs Meer hinaus, steckt seinen Kopf unter Wasser und lässt sich einfach treiben. Man zieht vorbei an riesengroßen Korallen, sich getigerte Skalare, Clownfische, Regenbogenfische, Papageifische, kleine Rochen und so vieles mehr an Unterwassertieren tummelt. Einmalig! Allerdings wurden wir (zum Glück bei unserer letzten Schnorchelrunde) aus unserem Traum gerissen, als Sophie und Sarah plötzlich einen jungen Riffhai entdeckten. Der etwa 1.2m lange Hai schwamm nur ca. 1.5m bis 2m an uns vorbei. Und dann hieß es aber ganz schnell raus aus dem Wasser! Es ist zwar nichts passiert aber man weis ja nie wie sich so ein Tier verhält, zumal erst zwei Tage vorher diese Frau von einem verletzt wurde.
So ging es dann für uns wieder Richtung Exmouth mit einem Stop an einem Wasserschildkröten Lehrpfad (welche wir später auf unserer Reise noch live erleben sollten) und einem Schiffswrack, welches vor mehreren Jahren am Riff auf Grund gelaufen ist. In Exmouth verbrachten wir die Nacht auf einem Campingplatz, der uns mit seinem Pool abends sogar nochmal eine kleine Abkühlung verschaffte.

Am Donnerstag hatten wir eine lange Strecke vor uns. Es sollte bis zum Karijini National Park im Inland West Australiens gehen. 660km durch das 45°C heiße Outback. Und auf der kilometerlangen fast nur schnurgeraden Straße befand sich außer einer einzigen kleinen Tankstelle rein gar nichts! Die Klimaanlage lief natürlich in unserem Motorhome auf Hochtouren. Erleichtert erreichten wir am Ende des Tages den Ort Tom Price, ein Mienenort direkt vor den Toren des Karijini National Parks.

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück in den National Park, wo wir uns zunächst im Touristenzentrum (Visitor Centre) etwas schlaumachten und uns ein paar Wanderkarten organisierten. Aufgrund der sehr heißen Temperaturen, die keine lange Wanderung zuließ entschieden wir uns für zwei kleinere Wanderungen zu jeweils schattig gelegenen Frischwasser Pools (natürliche kleine Seen), so konnten wir uns beide Male auf eine tolle Erfrischung freuen. Die erste Wanderung führte uns also in den Dales Gorge vom Parkplatz an der steilen Wand der Schlucht hinunter zu den Fortescue Falls. Und dann zum Fern Pool, ein romantisches natürliches Wasserbecken, welches vom Regenwald und riesigen Farnen umgeben in einer Schlucht liegt und von kleinen Wasserfällen gefüllt wird. Einfach ein Traum. Aber lasst euch durch die Photos ein besseres Bild davon machen.

Karijini NP
Circular Pool
Ziel der zweiten Wanderung hieß Circular Pool. Das natürliche Wasserbecken konnte man schon vom Parkplatz sehen, tief unten in der Schlucht, umgeben von etwa 100m fast vertikalen roten Gesteinswänden. Der Abstieg war steil und anstrengend, und das nicht zuletzt wegen der hohen Temperaturen. Es war etwa 43°C. Unten angekommen ging es am Flussbett entlang bis zum Ende der Schlucht, wo der Circular Pool im Schatten der Schlucht lag. Die Abkühlung tat so gut! Für den Abend hatten wir uns entschieden nach Tom Price zurück zu fahren. Auf den vorhandenen Stromanschluss auf dem Campingplatz und die damit verbundene Nutzung der Klimaanlage im Wohnmobil wollten wir in dieser Nacht einfach nicht verzichten.

Am Samstag hieß es wieder zurück zur Küste. Eine lange Strecke lag vor uns, da wir gern an Port Hedland vorbei zu einem Campingplatz am 80 Mile Beach wollten. Der Weg dorthin wieder Outback pur. Eine endlose Gerade führte vom Karijini NP zur Mienenstadt Port Hedland. Die einzige Tankstelle mit angrenzendem Campingplatz auf dem Weg war von rotem Sand überzogen. Sogenannte Road Trains kamen uns immer wieder entgegen. Zum Beispiel einer dieser Trucks war mit drei großen mit Strohballen beladenen Anhängern unterwegs und brachte es locker auf eine Länge von über 50m.

Road Train

Die Temperaturen waren auch schon wieder auf über 45°C geklettert. Als wir an der Tankstelle in Port Hedland hielten zeigte das Thermometer sogar kurzzeitig 54°C an! Später führte uns dann eine 8km lange Schotterpiste (auf der wieder alles was im Wohnmobil nicht fest verstaut war so richtig durchgeschüttelt wurde) zum 80 Mile Beach Caravan Park. Der Reiseführer hatte nicht zu viel versprochen. Es war ein nett angelegter Campingplatz, der direkt hinter den Dünen des 80 Mile Beach lag. Der Strand war endlos lang (ca. 200km) und da Ebbe war auch arg breit. So machten wir eine kleine Wattwanderung, wo wir viele schöne Muscheln und kleine Krebse entdeckten. Der nasse Sand glänzte im Licht der untergehenden Sonne gold-gelb.

80 Mile Beach

Nach dem Abendessen gingen wir noch einmal mit Taschenlampen zum Strand zurück, den man hatte uns erzählt, dass es hier abends Schildkröten zu sehen gibt. Und tatsächlich, mehrere Riesenmeeresschildkröten kamen im Schein der Nacht zu den Dünen gerobbt und gruben Löcher, in die sie ihre Eier legten. Um sie dann wieder zu zuschütten und zurück ins Meer zu kriechen. Faszinierend! Wir hatten auch alle noch nie so große Meeresschildkröten (knapp über 1m im Durchmesser) gesehen.

Sonntag gings letzten Ziel unserer Tour: Broome. Wieder war es ein sehr heißer Tag an der Westküste (Temp. locker über 45°C).

bush fires on the way to Broome

Auf dem Weg nach Broome erstreckte sich ein großes Buschfeuer, an dem wir aber in sicherer Entfernung vorbei fuhren. In der selben Gegend fegten auch mehrere kleine Wirbelstürme übers Land. Diese, wie im Film aussehenden Tornados nahmen die liegengebliebene Asche des vorbeigezogenen Buschfeuers auf und erschienen dann in schwarz-grauen Strudeln neben uns. Da wird einem schon etwas anders, wenn so einer direkt auf das Auto zukommt.

Am Nachmittag erreichten wir den berühmten Malcom Douglas Krokodilpark. Wir hatten das gerade auch ziemlich perfekt abgepasst. Die Farm hat nur ein paar Stunden täglich geöffnet und wir kamen pünktlich zur Fütterungszeit. Man bekommt vor diesen teilweise bis zu 7m langen Tieren schon ganzen Respekt, wenn man sieht wie schnell sie auch noch aus dem Wasser schießen und sich ihre Beute reißen. Die Farm hatte verschiedene Krokodilsarten – australische Salz- u. Süßwasserkrokodile (nur die Salzwasserkrokos gelten übrigens für den Menschen als gefährlich), sowie amerikanische Alligatoren. Allein im größten See der Farm befanden sich etwa 70 Krokodile. Aber auch andere heimische Tiere sind in der Farm untergebracht, wie z.B. Dingos, Kängurus, Wallabys, Emus und Barramundis.

Malcom Douglas Crocodil Park

Am frühen Abend gings weiter in das Städtchen Broome. Inklusive mehrerer schöner Umwege in den verschiedensten National Parks waren wir nun von Perth aus insgesamt ca. 4500km unterwegs. Nachdem wir uns einen netten Campingplatz am Cable Beach rausgesucht und für die nächsten (letzten) zwei Nächte unserer Tour gebucht hatten, genossen wir noch an der Strandpromenade einen weiteren wunderschönen Sonnenuntergang.

Am Montag haben wir am Pool die Seele baumeln gelassen bevor wir am späten Nachmittag zum Cable Beach sind und in die Wellen gesprungen sind. Ehrlich gesagt kann man bei 45°C und etwa 80% Luftfeuchtigkeit auch nichts anderes machen. Selbst wenn man eine kalte Dusche nimmt, möchte man schön nach dem wieder Anziehen gleich nochmal Duschen gehen weil man schon wieder anfängt mit schwitzen.
Den letzten Abend in Broome haben wir an der Strandpromenade in einem netten Restaurant ausklingen lassen.

Cable Beach, BROOME

Am letzten Tag war Willi natürlich nochmal (wie fast an jeden der vorherigen Tage) nochmal für einen kurzen Run oder Spaziergang vorm Frühstück am Strand, auch um sich mehr oder weniger von der Westküste Australiens zu verabschieden. Den an diesem Dienstagabend sollte es zurück nach Melbourne gehen. So hieß es Kofferpacken, Wohnmobil sauber machen und noch mal im Pool abkühlen, bevor wir dann nach Abgabe des Vans uns zu diesem winzigen Flughafen Broome’s auf machten.

Leider verging der Tag nicht ganz so reibungslos. Sophie quälten wahnsinnig starke Bauchschmerzen, die zwar gegen Nachmittag nachließen, aber während des Fluges nach Perth (Zwischenstopp auf dem Weg nach Melbourne) wieder stärker wurden. Die Stewardess wurde darauf aufmerksam und dann kam eins auf andere. Zwei Feuerwehrleute und der Qantas-Sicherheitsbeauftragte kamen direkt nach der Landung in Perth ins Flugzeug. Alle mussten dafür sitzen bleiben. Danach konnten alle Passagiere aussteigen und Sophie wurde mit erste Hilfemaßnahmen untersucht bis die Ambulanz eintraf. Nun wurde die Entscheidung getroffen, Sophie nicht nach Melbourne weiterfliegen zu lassen bevor sie nicht eine offizielle Freigabe von einem Arzt hätte. Da war nix zu machen – auch nicht auf eigene Verantwortung oder so. Sophie musste also mit ins Krankenhaus. Da nur eine Person mitkommen durfte, fuhr Sarah mit (aufgrund der englischen Sprachkenntnisse). Mutti, Vati und Willi blieben am Flughafen und regelten die Umbuchung auf eine neuen Weiterflug, und versuchten vergeblich irgendwie im Terminalgebäude etwas Schlaf zu finden.
Im Krankenhaus in Perth vergingen währenddessen 5 Stunden – Untersuchungen und Warten bis wir endlich den Arzt erwischten und dieser uns die ersehnte Freigabe erteilte. Letztlich starteten wir dann nach schlafloser Nacht gegen 6:30Uhr (anstelle von 23:30Uhr) von Perth und landeten gegen Mittag in Melbourne.

Nachdem wir uns kurz frisch gemacht hatten, gingen Mutti, Vati und Sarah nur kurz zum South Melbourne Market. Wo sie ein paar leckere Dinge für den gemeinsamen BBQ-Abend einkauften. Am Ende war es doch noch ein sehr schöner Nachmittag und Abend.

BBQ at our balcony

Am Donnerstag sind wir dann noch zusammen nach dem Frühstück auf einen Spaziergang in den Albertpark, dann mit der Straßenbahn zurück in die Stadt, wo wir nach einem kurzen Souvenir – u. Weihnachtsgeschenke Bummel einen leckeren Drink auf einer der Rooftop-Bars genossen. Die kühlen Temperaturen (etwa 24°C) genossen wir jetzt übrigens sehr.
Auf dem Rückweg sind wir noch kurz bei Sarah’s Büro vorbeigeschneit und haben nebenan Dumplings (gefüllte asiatische Teigtaschen) abgeholt.
Nach dem Abendessen ging es als Abschluss auf einen Cocktail in die Lui-Bar im 56 Stock des Rialto Towers – mit wohl einem der besten Aussichten über die Stadt.

View from the Lui Bar on the Rialto Tower

Nach einem relaxten gemeinsamen Frühstücksbrunch in unserem Apartment hieß es dann wieder Abschied nehmen von den drei Koho’s aus Germany. Den für sie stand nach knapp drei Wochen voll mit wunderbaren und unvergesslichen Erlebnissen mit uns hier in Australien ihr Rückflug nach Frankfurt auf dem Programm.

Womit auch wir Zwei irgendwie wieder am Ende unseres Urlaubes waren und damit auch am Ende dieses Reiseberichtes über unseren Road Trip in WA. Wir hoffen ihr habt das Lesen genossen und bis bald erstmal wieder.

Cheers,
Eure Sarah & Euer Willi



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